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Das Gesangsmikrofon schlechthin feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag und wir gratulieren mit ein paar echten Geschichten von damals und heute, zu…
Soll ein professionelles Mikrofon – wie beispielsweise das SM58 – an einen Laptop (oder Mac/PC) angeschlossen werden, so stößt man auf erhebliche Probleme. Laptops bzw. OnBoard-Soundkarten haben zwar einen Mikrofoneingang, dieser ist aber mit einem 3,5 mm Klinkenstecker ausgestattet. Das erste Hindernis ist also, das richtige Kabel zu finden. Der XLR Ausgang des Mikrofons muss auf den Klinkenstecker adaptiert werden.
Ist dieses Hindernis überwunden, wozu häufig ein Lötkolben benutzt werden muss, da im Fachhandel nur spärlich das passende Kabel angeboten wird und auch das Shure PR325 im Handel kaum zu finden ist, kommt die nächste Enttäuschung: Das Signal ist zu leise, beziehungsweise viel zu verrauscht. Dies liegt an der zu geringen Eingangsempfindlichkeit der Soundkarte. Das Signal des Mikrofons ist zu gering und muss somit in der Software noch lauter gerechnet werden. Dies führt zu einem erhöhten Rauschteppich.
Fazit: Ein direkter Anschluss ist zwar möglich, aber unter starker Einschränkung der Klangqualität.
Mit Hilfe eines passiven Übertragers wie dem Shure A96F kann das Signal bis zu 12 dB „verstärkt“ werden. Allerdings wird das Mikrofon mit einem niederohmigen Anschluss belastet und dies kann zu Klangbeeinflussung führen. Deswegen eignet sich diese Methode lediglich als „quick and dirty“ Lösung; vor allem bei Einsätzen, bei denen keine Steckdose ist der Nähe ist. Dies funktioniert lediglich mit dynamischen Mikrofonen.
Das Mikrofon-Signal mittels kleinem Mischpult auf Line-Level verstärken und dann den Line-In der Soundkarte nutzen. Auch hier wird wieder ein Adapterkabel von XLR (w) auf 3,5 mm Klinke benötigt. Das Signal kann der Soundkarte dadurch allerdings mit adäquatem Pegel geliefert werden, so dass die Verstärkung in der Software entfällt und somit (je nach Soundkarte) ein genügend großer Signal-Rauschabstand erzielt werden kann. Wenn das Mischpult Phantomspannung unterstützt, können mit dieser Lösung auch Kondensatormikrofone verwendet werden.
Ein USB-Mikrofon direkt an den USB-Port des Rechners anschließen. Der Vorteil: Die Digitalisierung wird schon im Mikrofon vorgenommen und dabei wird eine bessere Klangqualität erzielt als mit manchen OnBoard-Soundkarten. Der Nachteil: Der DA-Wandler sitzt im Mikrofon. Man ist also auf die Verwendung dieses Mikrofons festgelegt. Bei der Anschaffung eines weiteren Mikrofons muss wieder der Wandler mit bezahlt werden, dadurch steigen die Kosten. Deswegen gibt es diese Modelle meist als Allround-Mikro, die universell eingesetzt werden können, wie beispielsweise das Shure PG27USB oder die Mikrofone aus der Motiv-Serie: Das MV5, das speziell für Podcasting, Skype oder Voice-Over-Anwendungen entwickelt wurde oder das MV51, das mit der Großmembran-Kapsel auch hervorragend für Gesang oder Instrumenten-Abnahme geeignet ist.
Diese werden in den unterschiedlichsten Arten und Preisbereichen angeboten. Die kleinste Version ist ein einkanaliger Wandler wie beispielsweise das X2u XLR-auf-USB-Interface oder das Motiv Interface MVi, das mit verschieden DSP-Voreinstellungen ausgestattet ist. Dies eignet sich besonders für den mobilen Einsatz (ohne nahe Steckdose). Vorteile: Sowohl X2u als auch MVi bieten Phantomspannung, so dass auch Kondensatormikrofone genutzt werden können. Ferner einen Kopfhöreranschluss, der latenzfreies Abhören* ermöglicht.
Für kleine Heimstudios geht es dann mit mehrkanaligen externen Soundkarten weiter, die mittels Firewire oder USB an den Rechner angeschlossen werden. Oder auch interne PCI-Soundkarten. Wer tiefer ins Homerecording einsteigen will, ist hiermit bestens bedient. Der Markt bietet eine sehr große Palette unterschiedlicher Soundkarten. Wichtig ist, neben der Klangqualität, Treiber mit niedriger Latenz und bei Verwendung von Kondensatormikrofonen natürlich die Lieferung der Phantomspannung.
Manche Kondensatormikrofone, insbesondere die, die speziell für Homerecording entwickelt wurden, lassen sich mit einer Batterie betreiben. Daher können diese Mikrofone auch eingesetzt werden, wenn keine Phantomspannung zur Verfügung steht (wie beispielsweise auch Lösung 1). (SM94)
Infos:
Jürgen Schwörer
Jürgen ist seit 2000 Applications-Engineer bei Shure und damit Ansprechpartner für alle technischen Fragen insbesondere über die Anwendung von Mikrofonen, Funkmikrofonen und In-Ear-Monitoring – aber auch Mischer, Konferenzanlagen und Phono-Nadeln. Durch sein Elektrotechnik Studium „Bild- und Tontechnik“ an der Universität Karlsruhe erlangte Jürgen die theoretischen Grundlagen. Jürgen ist aber selbst Musiker (Klavier/Keyboard, Gitarre, Cajon) und kennt die Branche auch von der aktiven Seite auf der Bühne.
Jürgen ist seit 2000 Applications-Engineer bei Shure und damit Ansprechpartner für alle technischen Fragen insbesondere über die Anwendung von Mikrofonen, Funkmikrofonen und In-Ear-Monitoring – aber auch Mischer, Konferenzanlagen und Phono-Nadeln. Durch sein Elektrotechnik Studium „Bild- und Tontechnik“ an der Universität Karlsruhe erlangte Jürgen die theoretischen Grundlagen. Jürgen ist aber selbst Musiker (Klavier/Keyboard, Gitarre, Cajon) und kennt die Branche auch von der aktiven Seite auf der Bühne.