Wenn Sie an Regierungsgebäude denken, fällt Ihnen als Erstes wahrscheinlich ein beeindruckendes Versammlungs- oder Parlamentsgebäude ein, das mit aus…
von Robin Hamerlinck,
Die CES Verbraucherelektronikmesse in Las Vegas thematisiert die Zukunft der AV/IT-Technologie
Die CES Verbraucherelektronikmesse in Las Vegas thematisiert die Zukunft der AV/IT-Technologie
Im Lauf meiner mehr als 20 Jahre im IT-Umfeld war die einzige Konstante der (ständige) Wandel. Die Art und Weise wie Technik verwendet wird, welche Werkzeuge den Endnutzern zur Verfügung stehen und welche Infrastruktur im Hintergrund eingesetzt wird, alles hat einen mehrstufigen Evolutionsprozess durchlaufen, und ich gehe sogar davon aus, dass solche Veränderungen in den nächsten Jahren noch schneller vonstattengehen werden.
Die vermutlich gravierendste Veränderung ist die Konvergenz von IT- und AV-Technik und dem damit verbundenen Übergang der Zuständigkeit für den Unterhalt und den Support von AV-Systemen in den Verantwortungsbereich der IT-Abteilungen. Der Trend hin zu Videokonferenzen und der zunehmende Stellenwert von Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb von Unternehmen bedeuten auch, dass sich IT-Manager mit AV-Technik vertraut machen müssen. Das heißt, sie müssen fortan sämtliche Faktoren berücksichtigen, die dafür sorgen, dass Meetings, Konferenzen und Besprechungen erfolgreich und produktiv durchgeführt werden können. Dazu zählen Raum- und Bauakustik, Beleuchtung und Raumausstattung, Farbgebung sowie Audioqualität..
AV/IT und CES
Die letzte CES Verbraucherelektronikmesse in Las Vegas hat mich dazu veranlasst, über zukünftige Veränderungen in diesem Umfeld und die daraus resultierenden Auswirkungen für Nutzer von AV-/IT-Equipment nachzudenken.
Ein besonders augenfälliger Aspekt der Messe war die starke Konzentration der Hardware-Hersteller auf Sprachaktivierung, -Bedienung und Sprachsteuerung – von Smart Glasses und Fernsehern bis hin zu PKW-Ausrüstung und Lautsprechern wurde alles mit dem Zusatz „Powered by Amazon“ oder „Powered by Google“ beworben.
Die gesamte Consumer-Technik-Branche scheint derzeit darauf fokussiert zu sein, die Produkte netzwerkfähig, „smart“, einfach und intuitiv bedienbar zu machen.
Übertragen wir diese Entwicklung einmal auf den AV-Bereich und stellen wir uns vor, Nutzer könnten beim Betreten eines Besprechungsraum das AV-Konferenzsystem per Sprachbefehl dazu auffordern, einen Anruf zu starten. Diese einfache Form der Bedienbarkeit gilt heute im privaten Bereich bereits als Maß der Dinge und die Technik am Arbeitsplatz wird hiermit Schritt halten müssen.
Wenn sich ein Videoanruf vom Smartphone aus in Sekundenschnelle starten lässt, warum sollten sich Nutzer dann damit zufriedengeben, zehn Minuten dafür zu benötigen, um das AV-Konferenzsystem im Büro zum Laufen zu bringen?
Aufrüstung des Konferenzraumes
In der Branche müssen wir uns darüber Gedanken machen, wie wir dieses Nutzererlebnis verbessern und die AV-Technik leicht verständlich machen können, indem wir intuitive, leicht zu bedienende Tools anbieten. Wir stehen zwar noch nicht vor der Einführung der Sprachaktivierung, trotzdem liegt mein Fokus sehr stark auf der Nutzererfahrung und darauf, Shure-Mitarbeitern auf der ganzen Welt eine konsistente und zuverlässige Konferenztechnik bereitzustellen.
Natürlich ergeben sich dabei manche Herausforderungen, beginnend mit der komplexen technischen Ausstattung für Räume mit 500 und mehr Personen, die ich verwalte, über den Wandel der Arbeitswelt, in der heute im Home Office, im Hotel, unterwegs oder auch im Boardroom gearbeitet wird und trotzdem die Teilnahme an AV-Konferenzen in guter Qualität gewährleistet sein muss, bis hin zu den bestehenden Unterschieden zwischen traditioneller AV-und IT-Technik.
Wenn ein AV-Integrator einen Raum planen und ausstatten soll, ist häufig ein IT-Mitarbeiter die Ansprechperson. Daraus ergeben sich unweigerlich Verständigungsschwierigkeiten sowie unterschiedliche Ansichten zu den Prioritäten.
Entsprechend können IT-Techniker die Frage, welche Mikrofone sie einsetzen, oft nicht beantworten. Fragt man sie jedoch, ob sie die unbefriedigende Audioqualität ihrer Konferenz Calls optimieren wollen wird man eine weit ausführlichere Antwort erhalten. Im Grunde ist es also eine Frage des Standpunktes, aber sie zeigt deutlich, wie ein passendes Produkt ein Problem lösen kann.
Mein Ziel ist es, diese Kluft zu überwinden und eine gemeinsame Basis zur Verbesserung der Nutzererfahrung zu schaffen.
Die Bedeutung von Richtlinien
Diese Herausforderung, einen Konferenzraum aufzurüsten darf jedoch nicht unterschätzt werden und ich halte es daher für unerlässlich, einige IT-Richtlinien in der AV-Technik einzuführen. Bewährte Methoden, die in Bezug auf PCs, Bilddateien, Code-Revisionen o.ä. seit Jahren eingesetzt werden, müssen nun genauso im AV-Bereich zur Anwendung kommen.
So sind zum Beispiel eine ausführliche Dokumentation und die Einführung von Austauschzyklen für AV-Geräte unerlässlich. Stellen Sie sicher, dass die Code-Basis der Bedienoberflächen in allen Räumen einheitlich umgesetzt wird,, sodass das Konferenz-Erlebnis für alle Nutzer gleich ist, egal wo diese sich befinden oder was sie gerade tun. Auch die Software-Stände sollten überall identisch sein, damit bei späteren Upgrades keine Mehrfachlösungen entwickeln und umgesetzt werden müssen. All dies sind Hilfsmittel, die ich einsetze, um eine gleichbleibende Nutzererfahrung zu erzielen und die Instandhaltungsfähigkeit zu erhöhen.
Äußerst wichtig ist hierbei, Entscheidungen nicht in Bezug auf Räumlichkeiten, sondern in Hinblick auf die Nutzererfahrung zu treffen.
Ein AV-Integrator würde üblicherweise jeden Raum einzeln betrachten und eine Installation wählen, die nur dieser einen Aufgabe gerecht wird. Das mag zwar technisch bisher die beste Lösung gewesen sein, doch erschwert sie den Wiedererkennungseffekt und damit die Bedienung und Zusammenarbeit für die Nutzer. Die Umstellung der Räume auf eine Standardausstattung gibt Ihnen durch den Wiedererkennungseffekt bei der Bedienung die Gewissheit einer positiven Erfahrung aller Nutzer – unabhängig von deren Standort.
Veränderungsmanagement ist ein wichtiger Faktor zur Vereinheitlichung der Endgeräte und erlaubt verlässliche vorhersehbare Ergebnisse bei der Nutzung von AV-Technik.
Die Sicherstellung erstklassiger Audioqualität ist und bleibt ein schwieriges Unterfangen, das steht außer Frage. Jedoch sollte die AV-Welt dem Beispiel der Hersteller von Consumer-Elektronik folgen und diese komplexen Prozesse für den Nutzer unsichtbar lösen. Die wenigsten Nutzer interessieren sich für die Technik hinter einer AV-Konferenz, sie wollen einfach nur sicher sein, dass die Technik bei jedem Gebrauch intuitiv und verlässlich funktioniert.
AV-Nutzer wünschen sich – und zwar zurecht – die gleiche einfache „smarte“ Bedienung, wie wir alle sie mittlerweile von alltäglich genutzter Technik erwarten.
Über den Autor
Über den Autor
Robin Hamerlinck
Robin Hamerlinck is Senior Vice President of Information Technology and Chief Information Officer at Shure Incorporated. She has been with Shure since 2007. She is responsible for the Company's technology need, including IT strategic planning, infrastructure development, application systems, network, operations, and security.
Robin Hamerlinck is Senior Vice President of Information Technology and Chief Information Officer at Shure Incorporated. She has been with Shure since 2007. She is responsible for the Company's technology need, including IT strategic planning, infrastructure development, application systems, network, operations, and security.